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Blühwiesen-Korridore - Möglichkeit für Reichertshausen zur Pilot-Gemeinde zu werden?

Auf dem super spannenden Vortrag gestern zum Thema Artenvielfalt in Lausham kamen einige sehr interessante Dinge zur Sprache. Unter anderem, dass Blühwiesen zwar ein sehr guter erster Schritt sind, es aber Korridore benötigt, mit denen verschiedene Flächen verbunden werden. Denn ansonsten entstehen in Blühwiesen kleine Inseln mit isolierten Populationen. Da manche Insekten keine 100 Meter überbrücken können, sollte es Korridore geben, also breitere Streifen, mit denen Blühwiesen verbunden sind.

Das ist natürlich in heutiger Zeit natürlich schwer vorstellbar, wo beinahe alle Flächen landwirtschaftlich genutzt werden. Aber ich denke einen Versuch wäre es vielleicht wert, hier mit Landwirten zu sprechen und ein Konzept zu erarbeiten. Gedanken hierzu:

  • Die Gemeinde "pachtet" solche Streifen an den Rändern von Feldern und erstattet den Landwirten natürlich den Verdienstausfall.
  • Man versucht, einige solcher Korridore zu schaffen (Pilotprojekt).
  • Man lässt das Ganze auch wissenschaftlich begleiten, um zu prüfen, ob der Effekt auch wie erwartet eintritt.
  • Man prüft, ob für solche Leuchtturm-Projekte Fördergelder möglich sind.

Da gibt es sicherlich einiges zu bedenken, und es hängt vermutlich auch stark davon ab, ob ein solches "Geschäftsmodell" für Landwirte attraktiv genug gestaltet werden kann. Aber rein vom Prinzip her müsste das doch durch die Gemeinde gemeinsam mit den Landwirten realisierbar sein.

Wer hat Ideen dazu? Oder Bedenken? Wäre das ein Konzept, das der nächste Gemeinderat mal in Angriff nehmen könnte? (Eventuell könnte hier Reichertshausen ein Leuchturmprojekt schaffen, das weit über die Region hinweg Bekanntheit erlangt, wenn es richtig angepackt und umesetzt wird).

 

 

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Wie breit sollten diese Korridore sein? Eine Breite von1-2 Meter dürfte nicht ausreichend sein. Und wo sollen diese Korridore verlaufen? Am besten dürfte es sein diese Korridore entlang der Ilm und anderen Bächen anzulegen.

Gute Fragen. Eine Breite von 1 - 2 Metern dürfte zwar schon einen Effekt haben, aber je breiter desto besser. Ich denke, hier müsste man Gespräche mit Landwirten führen, wo das überhaupt möglich wäre, wie viel Fläche "gepachtet" werden kann und wie sich das natürlich finanziell darstellen würde. Eine kurze Recherche hat bereits gezeigt, dass es für solche Projekte durchaus Förderungen gibt. Dahingehend müsste der neue Gemeinderat aktiv werden.

Korridore an der Ilm entlang, bzw. an anderen Bächen, sind sicher sinnvoll und vermutlich auch noch recht gut realisierbar. Ich habe mir das Projekt auf jeden Fall ganz hoch aufgehängt, denn ich glaube dass man hier durchaus was bewegen könnte. Aber so etwas ist natürlich nur mit den Landwirten realisierbar, hier müsste ich mal Gespräche führen um abzuklopfen, ob da Bereitschaft besteht, oder ob man die vielleicht gute Idee gleich begraben kann...:)

Ich war ja auch in dem Vortrag "Artenvielfalt" und hab das so verstanden, dass eher die Länge entscheidend ist.

Dass viele Insekten nur 100m weit fliegen würden und Insellösungen problematisch seien für den Genpool (Inzest).

Demnach wäre es wichtiger, dass es eine zusammenhängende "Bienen-Straße" gibt. Ob die breiter als 1-2m sein muss, müsste man einen Fachmann fragen.

 

Und wo sollen diese Korridore verlaufen? Am besten dürfte es sein diese Korridore entlang der Ilm und anderen Bächen anzulegen.

Entlang von Fahrradwegen könnte ich mir auch vorstellen

Anikar Haseloff hat auf diesen Beitrag reagiert.
Anikar Haseloff

Entlang von Fahrradwegen hatte ich auch schon überlegt, aber da ist der Fahrradweg doch eine sehr harte Grenze. Gerade der Bereich zwischen Fahrradweg und Straße ist sicher alles andere als ideal.

Ein weiteres Argument gegen Korridore entlang von Radwegen ist, Radwege enden am Ortseingang. Aber die Korridore sollen doch die Biotope weiträumig verbinden. Natürlich gibt es auch bei der Ilm Probleme wo sie durch Ortschaften fließt, vor allem wenn die Bebauung bis ans Flussufer reicht, aber das sind sicher geringere Probleme als bei Radwegen.

Ja, stimmt.

Vielleicht kann (oder muss) man mehrere Möglichkeiten ausschöpfen, damit so wenig Unterbrechungen wie möglich sind.

Auch hier bräuchte man einen Experten, wie viel Meter die Insekten auf Nahrungssuche überwinden. Also wie groß dürften Lücken maximal sein.